Lesedauer: 4 Minuten – Nimmst du mehr oder gibst du mehr?
Wenn ich an einen wirklich gesegneten Mann der Bibel denken sollte, dann würde mir direkt Abraham in den Kopf schießen. Abraham war ein Mann, der enorm wohlhabend war, eine wunderschöne Frau hatte und der von Gott auserwählt wurde, der Vater einer Nation zu werden. Gott segnete diesen Mann so gewaltig, wie es vor ihm wohl noch niemandem zuteil geworden war. Dennoch stand dieser Segen nicht alleine da, sondern hatte einen weiteren und tieferen Sinn. Abraham war nicht nur Empfänger und Träger des göttlichen Segens, nein Gott wollte aus ihm jemanden machen, der selbst zu einem Geber und Verbreiter des Segens wird.
Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein. 1.Mose 12,1-2
Gott erwählte Abraham und segnete ihn reichlich, und zwar mit dem Ziel, dass er diesen Segen vermehrte, indem er selbst ein Segen für andere wurde. Was er von Gott empfangen hatte, das sollte er nicht einfach für sich selbst genießen und behalten, sondern viel mehr verschwenderisch an andere Menschen weitergeben. Und Abraham tat dies in seinem Leben, denn er war ein großherziger Mann. Ich glaube fest, dass das ein göttliches Prinzip ist. Gott möchte diese Welt durch dich und durch mich segnen!
Jeder von uns ist von Gott beschenkt und gesegnet. Mach mal genau an dieser Stelle eine kurze Pause und überlege, was dir in deinem Leben von Gott gegeben wurde und dein Leben kannst du ganz oben auf die Liste setzten! Kraft, Zeit, Ideen, Träume, Geld, Möglichkeiten, einen Ort zum Leben, der Körper, Talente, handwerkliche Fähigkeiten, Intelligenz, Freiheit, Bildung, Wissen, Musik, Kunst, Hobbys, Beziehungen, Freunde, Familie, Arbeit, usw… Das Nachdenken über diese Dinge sollte in uns eigentlich Dankbarkeit und Zufriedenheit wecken. Was besitzen wir, was wir nicht empfangen haben? Was gibt es Gutes in deinem Leben, wofür niemand außer dir mitverantwortlich ist? Ich bin stolz auf die Dinge, die ich erreicht habe und für die ich Schweiß, Blut und Tränen geopfert habe und ich hoffe jeder von uns hat solche Dinge in seinem Leben. Der Wert unserer Hingabe und unseres Einsatzes soll hier nicht vermindert werden. Dennoch wäre ich nicht wo ich bin, wenn ich nicht die Gegebenheiten und Voraussetzungen gehabt hätte, die mir Gott geschenkt hat und das gilt für jeden. Diese Erkenntnis macht demütig. Mit David will ich deswegen singen und Gott feiern: Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat! Psalm 103,1-2
Gott hat uns diese ganzen Dinge anvertraut. Er hat uns gesegnet. Sie gehören nicht uns, sondern wir verfügen nur darüber. In uns wurde investiert. Die wichtige Frage ist nun, wie gehen wir mit dieser göttlichen Investition um? Meines Erachtens gibt es 4 Möglichkeiten:
I Du bist dir nicht darüber bewusst, wie sehr du beschenkt bist und welche Ressourcen dir zur Verfügung stehen. Deswegen schöpfst du nicht aus, was dir gegeben ist.
II Du weißt, was du hast und was du tun könntest, aber du ignorierst es oder lebst aus Gründen der Resignation, Faulheit, Gemütlichkeit etc. nicht dementsprechend und fährst mit gezogener Handbremse.
III Du lebst dein volles Potenzial aus und versuchst nichts auszulassen. Dein Problem ist aber die Egozentrik, denn was du hast, gebrauchst du nur zum eigenen Vorteil und triffst die Entscheidungen, die hauptsächlich dir guttun, auch wenn andere darunter zu kurz kommen oder keinen Teil an deinem Gewinn haben.
IV Du lebst dein Potenzial aus und sorgst für Wachstum in allen dir möglichen Bereichen. Du verstehst die Ressourcen in deinem Leben als die dir von Gott anvertrauten Gaben und du möchtest den empfangenen Segen weitergeben, indem du deine Gaben gebrauchst, um deiner Community, deiner Familie und deinem Nächsten zu dienen. Anstatt nur für dich zu leben, lebst du nach außen hin und um dich herum blühen Menschen auf, weil sie in deiner Gegenwart und durch deine Tätigkeiten gesegnet werden. Du bist in deinem Rahmen und innerhalb deiner Möglichkeiten ein Kultivator, der mehr gibt, wie er nimmt.
In Matthäus 24 wird von einem Gleichnis berichtet, das Jesus erzählte. Dieses Gleichnis handelt von einem Mann, der auf eine Reise ging und in der Zwischenzeit seinen drei Knechten Geld anvertraute. Der erste bekam 5 Talente (damalige größte Geldeinheit), der zweite bekam zwei Talente und der dritte Knecht bekam 1 Talent. Während der Hausherr abwesend war, wirtschafteten die ersten beiden Knechte und verdoppelten jeweils das ihnen anvertraute Gut. Der dritte Knecht vergrub das Geld lediglich. Als der Hausherr wieder zurück kam, freuten sich die treuen Knechte ihm mitzuteilen, dass sie gut gewirtschaftet hatten. Sie erhielten beide folgende Antwort: „Recht so, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh hinein in die Freude deines Herrn.“ Der dritte jedoch gab lediglich zurück, was er bekommen hatte. Er hatte das Anvertraute nicht verloren, aber trotzdem hatte er es vergeudet, weil er damit nichts angefangen hatte. Das Urteil seines Herrn war hart: „Böser und fauler Knecht!“
Wenn ich ans Ende meines Lebens ankommen werde, will ich auf keinen Fall bereuen, dass ich in meinem Leben wertvolle Gaben nicht ausgeschöpft habe, sondern sie bildlich gesprochen „vergraben habe“. Ich hoffe dir geht es genauso. Gott möchte durch uns diese Welt segnen. Aus diesem Grund hat er uns gesegnet und möchte, dass wir ein Segen für andere sind. Überlege was deine größten Fähigkeiten, Gaben und Talente sind! Gehe ins Gebet und bringe Gott deinen Dank! Weihe dich und dein ganzes Sein deinem Herrn und beschließe noch heute, dass du ein Segen sein willst! Gott selbst wird dich dazu segnen.
Ich ermahne euch nun, Brüder und Schwestern, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr euren Leib hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. Römer 12,1