Lesezeit: 24 Minuten – Die Samuraikrieger hatten scharfe Samuraischwerter. Wir haben eine viel gefährlichere Waffe, sie kommt von Gott. Lerne sie zu nutzen!
Wir haben uns nun anhand des Lebens Jesu und vieler anderer Gottesmänner gemeinsam erarbeitet, warum Beten überlebensnotwendig ist und was Gebet bewirkt. Jetzt werden wir uns dem Thema der geistlichen Kampfführung im Gebet widmen. Wenn du Gebet Teil I und II noch nicht gelesen hast, empfehle ich dir dies zu tun, um die Tiefe und Bedeutung vom Beten näher zu betrachten und kennen zu lernen, bevor es zu diesem darauf aufbauenden Thema kommt.
In diesem Teil beschäftigen wir uns mit den Herausforderungen des Betens. Wie lerne ich effektiv beten? Worauf kommt es an und warum erfahre ich das Gebet oft als eine frustrierende Sache? Warum ist Gebet eigentlich ein Kampf? Der Artikel ist in drei Teile gegliedert. Zuerst schauen wir uns Grundsätzliches über das Gebet an und stellen fest, wie es um das Gebet steht –die Analyse. Danach werden wir eine Planung erarbeiten, Vorkehrungen treffen und uns vorbereiten – der Schlachtplan. Und zuletzt widmen wir uns dem Gebet selbst und die Umsetzung der Kampfstrategien- die Schlacht.
Die Analyse
Der Widersacher Gottes hat nicht vergessen, dass es der Einfluss großer Beter wie Daniel, Samuel, Elia und vieler anderer war, der seine teuflischen Pläne oft zunichtegemacht hat. In einem alten Lied heißt es: „Satan flieht, Satan flieht, Satan flieht, wenn er Gottes Kinder unterm Kreuze sieht.“ Der Feind weiß vielleicht noch viel besser als wir welche Macht das Gebet hat und deswegen wird er alles unternehmen, um uns daran zu hindern. In dem Buch Dienstanweisung für einen Unterteufel von C.S. Lewis, lautet eine Hauptanweisung an den Unterteufel, der den ihm anvertrauten Christen manipulieren und an seinem geistlichen Wachstum hindern soll, dass er den Christen unter allen Umständen vom Beten abhalten soll. Sollte es aber nicht gelingen den Christen vom Beten abzuhalten, so gibt es jedoch viele Tricks, um ihn beim Beten zu stören und die Kraft des Gebets zu vereiteln. Lewis möchte darauf hinweisen, dass wir ein Bewusstsein dafür bekommen, dass es viele Umstände im Leben gibt, die plötzlich auftreten können, um unsere Stille Zeit zu stören und uns beim Beten abzulenken.
„Das Fleisch führt den Kampf gegen das Beten indirekt, gewandt und geschickt. Instinktiv und automatisch mobilisiert es alle erdenklichen Gründe, um nicht zu beten. Man hat es zu eilig, der Geist ist zerstreut, das Herz ist zu wenig zum Beten aufgelegt, nachher passt es besser, ist mehr innere Sammlung und Andacht möglich.“ Ole Hallesby
In der in Teil I erwähnten Umfrage über das Gebetsleben von Wolfgang Bühne sind die 3 meist genannten Gründe, wodurch Menschen vom Beten abgehalten werden stark mit Gefühl und Emotion verbunden. Die befragten Menschen haben keine innere oder äußere Ruhe, Lust- und Kraftlosigkeit und fehlende oder gestörte Gemeinschaft mit dem Herrn als Hauptgründe genannt. Ein sehr unscheinbares aber in diesem Licht sehr auffälliges Indiz für eine oft abwehrende Haltung gegenüber dem Gebet, ist ganz einfach ein „Sich-nicht-nach-Gebet-fühlen“ und ein „Mir-ist-gerade-nicht-nach-Beten-zu-Mute“. Lesen wir diesbezüglich einen Ausschnitt des Briefes an den Unterteufel von Lewis Buch.
Lehre sie den Wert jedes Gebetes nach der Befriedigung einschätzen, die das von ihnen erregte Gefühl ihnen bringt. Nie aber lasse sie entdecken, wie sehr die Art von Erfolg oder Misserfolg davon abhängt, ob sie sich in jenem Augenblick körperlich wohl oder krank, frisch oder müde fühlen… Um aber diese Lage, das völlige Bloßwerden der Seele im Gebet, zu vermeiden, wirst du eine große Hilfe finden in der Tatsache, dass die Menschen selbst dies nicht so sehr wünschen, wie sie glauben.
Der Unterteufel soll also den Christen, für den er verantwortlich ist, dazu bringen sein Gebet von seinen Gefühlen abhängig zu machen. Zum einen geht es darum, dass unsere Gefühle uns so manipulieren, dass wir erst gar nicht zum Beten kommen und zum Anderen soll das Gefühl der Kraftlosigkeit beim Gebet dazu führen, dass wir frustriert sind und meinen, dass das Gebet umsonst gewesen sei. Insgesamt wird schnell klar, Beten muss gelernt werden! Es ist eine der gefährlichsten und mächtigsten Waffen, die uns Gott anvertraut hat und ebenso wie eine Klinge den Wetzstein braucht, um scharf zu bleiben, bedarf auch unser Gebet sorgfältiger Annahme und Hingabe.
Ich denke die Grundvoraussetzung besteht darin zu erkennen, dass das Gebet umkämpft ist. Es ist eines der Hauptangriffsziele des Feindes und wenn man sich dies ins Herz schreibt und um diesen Zustand Bescheid weiß, kann man sich der Sache mit Entschlossenheit und bewusstem Willen zum Gebet entgegenstellen, da man schon im Voraus weiß, was auf einen zukommen oder einen vom Beten abhalten kann. Wolfgang Bühne schreibt dazu: „Gebet ist Kampf gegen den alten Adam in uns und eine Kriegserklärung an die geistlichen Mächte der Bosheit um uns“. Wir haben also zwei Fronten vor uns, die geschützt werden müssen und auf die man besser Acht haben sollte. Die eine Angriffslinie befindet sich außerhalb, das sind all die Dinge, die der Feind nutzt, um uns zu stören und unser Gebet zunichte zu machen und die zweite Angriffslinie befindet sich innen, das sind wir selbst.
„Deshalb mobilisiert Satan alles, worüber er verfügt, um unser Beten zu stören. Und er hat einen starken Verbündeten in unserer eigenen Brust. Der ist zufolge der Schrift feindlich gesinnt (hervorgehoben vom Autor) gegen Gott (Römer 8,7) und fürchtet es wie den Tod, wenn wir uns im wirklichen Gebet Gott nähern. Darüber müssen wir uns klar sein. Daraus erklärt sich erst der sonst unverständliche Willen gegen das Beten, den wir zu verschiedenen Zeiten mehr oder minder stark spüren. Das soll uns nicht ängstigen oder verwirren. Es soll nur die alte Wahrheit bestätigen, dass ‚das Fleisch wider den Geist streitet‘.“ Ole Hallesby
Es gibt eine alte Geschichte von einem weisen Indianerhäuptling, der von seinem Enkel über das Gute und Böse, zu dem ein Mensch fähig ist, gefragt wird. Er geht in sich und lässt in seiner Erinnerung sein Leben mit allen Höhen und Tiefen vorbeiziehen. Schließlich antwortete er dem jungen Enkel: Um unser Herz kämpfen zwei Wölfe miteinander. Ein Wolf ist schwarz und böse und der andere Wolf ist weiß und gut. Daraufhin fragt ihn sein Enkel, welcher von den beiden wohl gewinnen wird. Die Antwort des alten Häuptlings lautet ganz einfach: Der Wolf, den wir am meisten füttern, der wird gewinnen.
Diese Geschichte enthält eine tiefe Wahrheit, die sich gut auf den geistlichen Kampf in unserem Herzen anwenden lässt. Ein großer Bereich davon, ist das Gebet.
Auch gebt nicht der Sünde eure Glieder hin als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern gebt euch selbst Gott hin als solche, die tot waren und nun lebendig sind, und eure Glieder Gott als Waffen der Gerechtigkeit. Römer 6,13
Das Ziel ist es auf beiden Fronten des Gebetslebens siegreich zu sein und im Gebet unsere Gedanken, unsere Augen, unseren Mund, unsere Hände ja unseren ganzen Körper als Waffen der Gerechtigkeit Gott zu geben! Lasst uns gemeinsam anschauen, wie das funktionieren kann und wie wir ausgerüstet und mit Kampfgeist und Freude erfüllt zu echten Männern des Gebets werden können.
Zuallererst ist es entscheidend das Thema Gebet vor Gott selbst zu bringen. Wir können vor Gott aussprechen, wie es um unser Gebetsleben steht, was uns Freude und was uns Leid dabei bereitet. Wir dürfen diese wichtige Angelegenheit vor Gott bringen und dafür beten, dass er uns den Geist des Gebets schenkt und wir richtig beten lernen. In Johannes 4,24 spricht Jesus davon, dass die wahren Anbeter Gott in Wahrheit und im Geist anbeten. Dieses Beten können wir nicht aus uns heraus produzieren, aber wir können Gott darum bitten und es wird ihm eine große Freude sein uns diese Bitte zu gewähren. Wir können demütig zu unserem Vater kommen und ihm unsere Unfähigkeit zum Beten gestehen. Aus uns heraus sind wir wirklich nicht imstande zu beten.
Martin Luther behauptete, dass wir nicht einmal das Vater Unser beten können, ohne Nebengedanken zu haben und abgelenkt zu werden. Um diese Sache soll er mit Phillip Melanchthon um ein Reitpferd gewettet haben, dass dieser es nicht fertigbekommen würde. Nach dem Beten des Vater Unser musste Melanchthon eingestehen, dass er die Wette verloren habe, weil ihm beim Beten der Gedanke gekommen war, ob er wohl zum Pferd auch den Sattel bekommen würde.
Die Opfer, die Gott gefallen, sind ein geängsteter Geist, ein geängstetes, zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten. Psalm 51, 19
In diesem Psalm wünscht der Beter David, dass Gott ihn von seiner Sünde reinigt, nachdem er sich an seinem Herrn durch Ehebruch und einen Mord versündigt hatte. Er kommt zu dem Schluss, dass Gott keine Schlachtopfer möchte, sondern ein Herz, das um seine Abhängigkeit und Schuld vor Gott weiß und sich vor dem lebendigen Gott demütigt. So sieht das Opfer aus, welches Gott gefällt.
Gott ist für uns und wir können in unserem Versagen demütig bekennen: Herr, lehre mich beten ich kann es nicht! So wie die Jünger Jesus bitten, dass er ihnen zeigt richtig zu beten und auch wie David in demselben Psalm Gott bittet: Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist, so tun wir es ihnen gleich und gehen daraus mit der festen Hoffnung, dass Gott dieser Bitte nachkommen wird.
Der Schlachtplan
Der Ausgang einer Schlacht entscheidet sich oft bei der Planung und Vorbereitung. Nur ein naiver Mensch würde sich in eine Schlacht begeben, ohne sich vorher über die Zahl, die Stellung und Kraft des Gegners etc. in Kenntnis zu bringen. Ebenso gehört es zur Planung die eigenen Schwächen und Mängel zu kennen und diese zu kompensieren oder sogar zu einer Stärke umzuwandeln. Wir benötigen beim Beten auch einen Plan, den wir gut durchdenken und dann mit Entschiedenheit ausführen.
„Plane zielbewusst, bereite glaubend vor, schreite zuversichtlich voran, verfolge beharrlich dein Ziel.“ Sir Adolphus William Ward.
Stephen R. Covey schreibt in seinem Buch „Die sieben Wege zur Effektivität“ (eventuell Link: Die 4. Generation des Zeitmanagements) Folgendes über Zeitmanagement:
„Der Schlüssel bei Ihrer Planung liegt nicht darin, Prioritäten für das zu setzen, was auf Ihrem Terminplan steht, sondern Termine für Ihre Prioritäten festzusetzen.“
Herausgefiltert kommt er zu der extrem wichtigen Erkenntnis, dass das Wichtige Vorrang vor dem Dringlichen hat.
„Wichtige Dinge dürfen nie den Unwichtigen untergeordnet werden.“ Johann Wolfgang von Goethe
Es beginnt damit den Tagesablauf und die Woche im Kalender zu checken und zu sehen, wo Freiräume und Lücken sind. Diese können dann mit Gebet gefüllt werden, wobei es klar sein muss, dass das Gebet Priorität hat und nicht nur ein Lückenfüller ist. Genauso wie der Soldat bei dem Briefing mit seinem Befehlshaber Instruktionen, einen Plan und Anweisungen für den Tag und die Mission erhält, so haben auch wir unser tägliches „Briefing“ mit unserem Befehlshaber Gott Zebaoth, dem Herrn der Herrscharen. Dabei ist es aber natürlich sinnvoll zu schauen, wo diese Gespräch am besten stattfinden kann, wobei es sehr wichtig ist, einen Raum zu finden, in dem man wirklich ungestört ist und in Stille vor Gott treten kann.
Dort wo es scheinbar keine Zeit gibt, da muss man sich hart gesagt eben einfach Zeit nehmen. Martin Luther, der ein absolutes Arbeitstier war und in seinem Leben ein enormes Arbeitspensum bewältigte, hat einmal gesagt: „Morgen habe ich vor zu schaffen, schaffen von früh bis spat. Tatsächlich habe ich so viel zu tun, dass ich die ersten drei Stunden im Gebet verbringen werde.“
Wir können uns daran ein Beispiel nehmen, dass viel Arbeit und Geschäft keine Gründe sein dürfen, dass wir uns keine Zeit zum Beten nehmen. Oft ist es gerade am frühen Morgen, wenn es noch still ist, dass man ungestört sein kann und so mit Gott sprechen kann. Es kann aber auch durchaus in der Mittagspause sein oder am Nachmittag. Es gibt dabei keine feste Regel, jeder kann sich das zurechtlegen, wie es am besten passt. Man muss dabei nur ehrlich sein und darüber reflektieren, ob der Gebetsplan aufgeht oder nicht und wenn es notwendig ist, ihn dann entsprechend umzustellen. Es gehört definitiv Disziplin dazu. Man wird es häufiger erleben, dass man keine Lust zu Beten hat, wie dass man Lust zum Beten hat und in diesem Moment braucht man manchmal einen eisernen Willen und Disziplin.
„Ich habe allgemein bemerkt, dass ich umso mehr Freude am Gebet in der Stille und einen Geist des Gebets hatte, je mehr ich es ausgeübt habe.“ David Brainerd
Hierbei möchte ich bewusst betonen, dass es nicht um eine erzwungene gesetzliche Frömmigkeit geht! Es geht dabei um Hingabe und Eifer, die aus einem freien Herzen kommen. Der Fußballtrainer fordert seine Jungs dazu auf endlose Linienläufe zu rennen, was mühsam ist und keinen Spaß macht, sondern schlicht Disziplin erfordert. Der Spaß und die Freude kommen dann, wenn man die Meisterschaft gewinnt, weil die Kondition so stark war, dass man den Gegner in Grund und Boden gelaufen hat. Mit dieser Disziplin wollen wir unsere Müdigkeit, unsere Faulheit, unsere Lustlosigkeit und unseren Unwillen zum Gebet in Angriff nehmen, um uns dem Gott zu widmen, der mit eisernem Willen alle Schmerzen und alle Strafen am Kreuz ertragen hat, um uns zu retten und uns zu seinen Söhnen zu machen.
„Die wirkliche Herausforderung liegt nicht darin, unsere Zeit zu managen sondern uns selbst.” Stephen R.Covey
Der Gebetsmuskel muss wie jeder Muskel trainiert werden, um kräftiger und ausdauernder zu werden. Wenn man sich gleich von Anfang an vornimmt 2 Stunden am Stück zu beten, obwohl man das noch nicht oft gemacht hat, dann kann das schnell zu einem frustrierenden Erlebnis werden. Es reicht mit 15 oder 20 Minuten zu beginnen und sich vorher zu überlegen, wofür man beten möchte. Dazu gehört: Gott loben und Anbetung, Danksagung, Fürbitte, Klage, Segen etc. Schon bald wird man merken, dass einem 15 Minuten nicht mehr reichen und die Gebetszeit wird sich von alleine ausdehnen und zu einem unentbehrlichem Teil des täglichen Lebens werden.
Ein weiterer Tipp ist es sich anzugewöhnen die 5-10 Minuten zum Gebet zu nutzen, in denen man für gewöhnlich nichts großartig zu tun hat: Im Wartezimmer, an der Kassenschlange, im Stau, etc. den Möglichkeiten ist kein Ende gesetzt und so wird man bald zu einem Menschen, der wirklich seinen Alltag mit Gott bestreitet.
Die Schlacht
Aus dem Tagebuch des Indianermissionars David Brainerd, 14.Juni 1742:
Spürte vormittags wenig Leben und Kraft. Fast gegen Mitte des Nachmittags befähigte mich Gott, glühend in der Fürbitte für abwesende Freunde zu ringen. Aber gerade am Abend besuchte mich der Herr auf unglaubliche Weise im Gebet. Ich denke, dass meine Seele nie zuvor in einem solchen Kampf gewesen ist. Ich spürte keine Einschränkung, denn mir wurden die Schätze der himmlischen Gnade eröffnet. Ich rang um abwesende Freunde, für das Sammeln von Seelen, für Massen von armen Seelen und für viele, von denen ich dachte, sie seien Kinder Gottes, an vielen entfernten Orten. Ich habe eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang so schwer gerungen, dass ich über und über schweißnass war. Und doch erschien es mir, als habe ich den Tag vergeudet und nichts getan. Oh, mein lieber Heiland hat um armer Seelen willen Blut geschwitzt! Ich sehne mich nach mehr Erbarmen mit ihnen. Bin immer noch in seliger Stimmung, unter dem Bewusstsein göttlicher Liebe und Gnade. In solch einer Stimmung ging ich zu Bett, mein Herz auf Gott gerichtet.
Wenn nun der erste Kampf gewonnen ist und wir still vor Gott werden, beginnt der Gebetskampf. Schauen wir gemeinsam an wie wir in der Fürbitte, im Gebet für Erweckung, Gottes Eingreifen in Not und gegen die Sünde den Sieg erringen.
Da es besonders hier gilt, dass der Teufel alles unternehmen wird, um uns zu stören, damit wir das Handtuch schmeißen, ist es unumgänglich als Erstes für die Erfüllung des Heiligen Geistes zu bitten. Es ist die Kraft Gottes die wir benötigen und er ist unsere Rüstung, unser Schild und unser Schwert in diesem Kampf. Ohne die Kraft Gottes haben wir sofort verloren und deshalb rüsten wir uns mit dieser Kraft aus der Höhe aus, die uns unser Vater gegeben hat.
Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit. 2. Timotheus 1,7
Ich möchte nun auf eine Kampfstrategie eingehen, die mindestens aus den folgenden 9 Schritten besteht und uns zum Sieg verhelfen soll.
1. Es gibt vor allem eine Sache, die den Heiligen Geist daran hindert, völlig Besitz von uns zu ergreifen, die ihn betrübt und durch die wir uns selbst für ihn verschließen: die Sünde. Wenn wir in Sünde Leben oder es etwas gibt, das geklärt werden sollte, dann ist es extrem wichtig dies zu Beginn zu tun. Lasst uns alles ausräumen, was uns an der ungeteilten Gemeinschaft mit Gott hindert und einen negativen Einfluss haben und uns beim Gebet hindern kann. Erst wenn wir uns ganz leer von uns selbst und Schuld machen und unser Herz aufs neue völlig durch das Blut Jesu gereinigt wurde, erfüllt der Geist Gottes uns vollständig und wir sind bereit loszulegen!
2. Es ist wichtig mit den richtigen Intentionen und einer demütigen Herzenshaltung vor Gott zu treten, die vor Allem nach dem Willen Gottes fragt. Manchmal können Lebenssituationen so verwirrend sein, dass man den Willen Gottes darin einfach nicht erkennen kann und man versucht ist einfach selbst für das zu beten, was man für das Beste hält. Jesus tat es anders. Im Moment größter Not und den Aussichten auf die schlimmen Qualen auf Golgatha bat er seinen Vater darum, diesen bitteren Kelch an ihm vorübergehen zu lassen, wenn es möglich wäre. Jesus hörte aber nicht bei dieser Bitte auf, sondern unterstellte sich mit seinem ganzen Sein dem vollkommenen Willen des Vaters. Und dafür bin ich unglaublich dankbar. Als die Jünger Jesus bitten ihnen das Beten beizubringen, eröffnet sein Gebet mit dem folgenden Satz:
Unser Vater im Himmel! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Matthäus 6,9-10
Vor allen anderen Bitten steht an erster Stelle der Wille Gottes, seine Heiligung und sein Königreich. Wenn wir dies mit aufrichtigem Herzen im Gebet suchen und wünschen, bewegen wir uns genau in die Richtung des Herzens Gottes und so kommen wir auch schon direkt zum nächsten Punkt.
3. Es ist gut dein Herz Gott auszuschütten und ihm Alles zu sagen, aber es gibt noch mehr zu tun. Es gibt nirgendwo größere Leidenschaft und Power, wie wenn dein Herzenswunsch mit dem Herzenswunsch Gottes übereinstimmt. Aus diesem Grund ist eine bewusste Zeit der Stille sehr wichtig. Hierbei können wir Gott darum bitten uns zu zeigen, was gerade dran ist und wofür wir konkret beten sollen. Der Heilige Geist legt dir die Anliegen aufs Herz, frage ihn einfach und höre darauf, was Gott dir sagt! Viele der großen Beter erzählen davon wie Gott ihnen eine Gebetslast, wie sie es nennen, aufs Herz legte. Sie konnten gar nicht anders, als auf die Knie zu gehen und eindringlich für diese Last zu beten. Und so kann das auch bei uns aussehen. Wir fragen Gott einfach was er möchte, wofür wir beten. Es kann gut möglich sein, dass zum Beispiel auf einmal der Name von einem Menschen in deinen Gedanken auftaucht, den du eigentlich vergessen hattest und du beginnst für ihn zu beten, ohne zu wissen, wie dringend er dein Gebet gerade nötig hat und wie sehr du ihn durch dieses Gebet segnest.
4. Oberflächliche Gebet, die eine Sache nur streifen sind nicht besonders hilfreich. Es ist wichtig spezifisch und genau für konkrete Personen, Anliegen, Bitten usw. zu beten! Nennt die Dinge beim Namen und bringt sie mit allem Eifer vor Gott.
„Je klarer meine Fürbitte, desto verheißungsvoller ist sie.“ Dietrich Bonhoeffer
5. Wie bereits gesagt werden die Angriffe des Teufels auch zwischendurch beim Beten nicht aufhören. Sein Ziel ist es, dass wir alle schnell zum Amen und das Gebet zum Ende kommt. Müdigkeit, Ablenkung durch verschiedenste Gedanken, sexuelle Anregungen, Sünde aus dem eigenen Leben und vieles mehr, sind die Geschosse, die er auf uns abschießt. Wir sind aber keinesfalls wehrlos, wenn wir uns die mächtige Waffenrüstung Gottes (Epheser 6, 10-18) anlegen. Mit ihr werden wir siegreich sein. Wenn wir merken, dass unser Gebet behindert wird, sollten wir ohne zu zögern im Namen Jesu alle Gedanken wegjagen und uns wieder auf die Kraft Gottes berufen. Wenn wir spüren, dass unsere Gebetskraft nachlässt oder wir nachlässig werden, können wir Gott um neue Kraft bitten und dass er uns mit Vollmacht und dem Geist des Gebets ausrüstet. Dies soll uns dazu verhelfen nicht unser Gebet abzubrechen. Der Auftrag lautet: Männer betet anhaltend!
…zu aller Zeit betend mit allem Gebet und Flehen in dem Geist und hierzu wachend in allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen… Epheser 6,18
Wachet aber allezeit und betet, dass ihr stark werdet, zu entfliehen diesem allen, was geschehen soll, und zu stehen vor dem Menschensohn. Lukas 21,36
Wir lesen in der Apostelgeschichte, dass die ersten Christen anhaltend und einmütig im Gebet waren, als sie vom Geist Gottes erfüllt wurden und die erste riesige Erweckung losbrach. Genauso ist es durch die gesamte Kirchengeschichte zu beobachten, dass dort Erweckungen entstanden und Menschen verändert wurden, wo Menschen eindringlich und anhaltend im Gebet waren, weil geistliche Kraft immer in Verbindung mit anhaltendem Gebet steht.
6. Wir kämpfen betend und wir sind Streiter Gottes, also lasst uns den Namen unseres Gottes anrufen und im Namen des Überwinders, unserem Löwen aus Juda, Jesus Christus beten!
Petrus ruft diese Worte bei seiner Pfingstpredigt aus:
Und es soll geschehen: Wer des HERRN Namen anrufen wird, der soll errettet werden. Joel 3,5
Und Jesus selbst gibt uns diese große Verheißung:
Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn. Johannes 14,13
Wenn ein Botschafter die Interessen seines Landes vertritt und verhandelt, dann tut er es nicht aus sich heraus. Er tut es aber im Namen seines Landes und der damit verbundenen Autorität seines Landes. Genauso können wir Namen unseres Herrn und in seiner Autorität beten. Es heißt sogar, dass Jesus selbst für uns bei dem Vater einsteht und unser Fürsprecher ist (1Johannes 2,1) und so können wir mit Zuversicht vor den Thron Gottes treten, um Barmherzigkeit und Gnade zu erlangen (Hebräer 4,16). Es kommt auf die Kraft Gottes an und im Namen Jesus haben wir die Schlüssel zu dieser Kraft.
7. Das Wort Gottes liefert uns ein Haufen Schießpulver und Gebetssprengstoff. Wenn wir beten berufen wir uns auf die Verheißungen Gottes.
„Man muss Gott die Verheißungen um die Ohren reiben.“ Martin Luther
Gott bindet sich selbst an sein Wort und er wird es niemals zulassen, dass etwas geschehen könnte, wodurch er sich nicht an sein Wort halten würde. Es gibt einige Dinge, die Gott nicht kann und das sind Dinge, die mit seinem Wesen zu tun haben. Gott war treu, ist treu und wird es immer sein. Was er verspricht, wird er halten und davon zeugen die Bibel und die Geschichte. Es ist also auf jeden Fall angebracht und auch notwendig Gott vorzuhalten, was er selbst gesagt hat. An dieser Stelle ist aber auch ein theologisch richtiger Umgang wichtig und die Prüfung, ob eine Aussage Gottes für eine spezifische Hörerschaft in einer konkreten Situation oder eine allgemeine Aussage ist, die wir frei für uns in Anspruch nehmen können. Für Hudson Taylor war es klar, Gott ist der Faktor und mit seinem Leben bezeugend ruft er auch uns zu:
„Haltet fest; rechnet mit der Treue Gottes!“
8. Die letzte Anweisung an uns Beter ist im Grunde ganz einfach gesagt: Glaube und zweifle nicht!
Darum sage ich euch: Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubt nur, dass ihrs empfangt, so wirds euch zuteilwerden. Markus 11,24
Als Jesus in seiner Heimat Nazareth unterwegs war, konnte er keine einzige Tat tun, weil die Menschen ihm nicht glaubten (Mk 6,5-6 und Mt 13,58). Auf der anderen Seite sagte Jesus sehr oft zu den Menschen, die er heilte, dass ihr Glauben sie gerettet hatte. Es war der Glaube, dass Jesus Wunder tun kann, dass er stärker ist als die bösen Geister. Der Glaube an seine göttliche Kraft veränderte und rettete sie. Wenn wir im Namen Jesu beten, dann gebieten wir auch allen Zweifeln Einhalt und halten im Glauben fest, dass Gott das tun wird, was er sich vorgenommen hat und nichts ihn daran hindern kann.
„Die Stärke des rechten Betens liegt in zwei Dingen: Herzliche Demut und völliges Vertrauen.“ Elias Schrenk
Diese 8 Ratschläge sind keine Zauberformel, mit der man nun über das Gebet einfach verfügen kann. Das Gebet ist an sich ein Geheimnis und eine Kraft, die absolut an Gott gebunden ist. Es wird immer offene und ungeklärte Fragen geben und man wird das Handeln Gottes nicht immer nachvollziehen können. Ich glaube von ganzem Herzen daran, dass Gottes Zeitplan keine Verzögerungen kennt und sein Timing perfekt ist. Das Außergewöhnliche des Betens ist der göttliche Vatergedanken, dass unser Vater uns formen und stärken möchte und das dies auch durch das Gebetgeschieht. Die intimste Aussprache, die zwischen Jesus und seinem himmlischen Vater in der Bibel überliefert wird, ist ein Gebet (Johannes 17). Beim Gespräch wird die Einheit des Sohnes und des Vaters ganz deutlich sichtbar. In diese Einheit will Gott uns hineinnehmen und uns zu ihm ziehen. Wenn wir beten vollzieht sich ein innerer Wandel in uns, der uns näher zu Gott bringt, unseren Glauben wachsen lässt und uns mit dem Geist Gottes erfüllt. Gott verändert im Gebet das Herz des Beters und macht ihn bereit zu empfangen und alles abzugeben was Gott am Wirken hindert!
„Der rechte Beter kämpft mit Gott im Gebet und siegt dadurch, dass Gott in ihm siegt.“ Sören Kierkegaard
Der Abschluss soll von Charles Finney kommen, der einer der größten Erweckungsprediger Amerikas war und eine treffende Zusammenfassung über das Gebet gibt:
„Wollt ihr etwas erreichen, so müsst ihr viel beten. Sollen eure Gebete Erhörung finden, so müsst ihr im Namen Jesu beten. Ihr könnt auch nicht erhörlich beten, wenn ihr nicht allen euren Sünden den Abschied gebt. Ihr müsst im Glauben beten und erwarten, dass ihr das, worum ihr bittet, auch erhalten werdet.“
In diesem Sinne meine Waffenbrüder und Lionchasers fordere ich euch in den Worten des Apostels Paulus auf:
Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, durch unsern Herrn Jesus Christus und durch die Liebe des Geistes, dass ihr mir kämpfen helft durch eure Gebete! Römer 15,30