Das erwartet dich: eine Gegenüberstellung von Führungsstilen und die praktische Umsetzung am Beispiel des ultimativen Anführers Lesezeit: 8 min
Matth. 26, 20-30 // Mark. 14,17-31 // Luk. 22,14-38 // Joh. 13, 1-17
Was macht einen Anführer aus? Ist es die Entschlossenheit Entscheidungen zu treffen, oder der Mut ein Risiko einzugehen, vielleicht aber auch die Intelligenz seinem Kontrahenten einen Schritt voraus zu sein? Und dann wäre da noch das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten und das uns Männern angeborene Dominanzstreben. Vielleicht ist es eine Mischung aus dem gerade genannten?!
Die Jünger zumindest hatten bei mehreren Gelegenheiten darüber debattiert, wer von Ihnen den nun der Anführer sei. Es ging sogar soweit, dass die Mutter der s. g. „Donnersöhne“ (Jakobus und Johannes) vom Messias verlangte, ihren Söhnen eine Spitzenposition in seinem Reich zu geben.
Schon damals erklärte Jeshua ihnen, dass in seinem Reich ein anderes Verständnis von Führertum und Größe Anwendung findet. In Matthäus 20 macht Jeshua deutlich, dass wer unter den Jüngern groß werden und der Erste sein will, ein Diener und Knecht aller sein soll. Und Er selbst weißt sich als Vorbild aus, denn er ist gekommen um zu dienen und sogar sein Leben als Lösegeld für viele zu geben. Man möchte meinen diese Lektion hätte gesessen, doch nur wenige Wochen später kommt es während des letzten Abendmahls wieder zum Eklat. Der Evangelist Lukas hat dies im 22. Kapitel festgehalten und Johannes beschreibt im 13. Kapitel was der Messias macht.
Der fleischgewordene Gott zeigt seinen Jüngern auf praktische Art und Weise was es bedeutet ein Anführer zu sein. Ja ganz richtig gelesen er wäscht Ihnen allen die Füße. Sicherlich hatten die Jungs noch nie ein Pediküre-Studio von Innen gesehen und man mag sich gar nicht ausmahlen was für eine Drecksarbeit das gewesen sein muss. Im warmen Klima von Judäa/ Galiläa trug man Sandalen und hatte dementsprechend dreckige Füße. Außerdem lag man zu Tisch, sodass es eigentlich eine Selbstverständlichkeit war sich vor dem Essen zu allererst einmal die Füße zu waschen. Jeshua nutzt also die Gelegenheit, seinen streitenden Jüngern durch sein Beispiel, eine tiefe Wahrheit über das Anführen näher zu bringen.
Ganz praktisch. Kein Schwätzer, sondern ein Macher. Ein Handwerker eben.
Im weiteren Verlauf bestätigt er, dass er ihr Herr und Lehrer ist. Und doch ist er bereit, ihre Füße zu waschen – die Aufgabe eines niedrigen Dieners. In Johannes 13, 15 sagt der Messias: „Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe“ Er erwartet von uns, dass wir in unserem Umgang miteinander seinem Beispiel folgen. Wir sollen Diener sein und einander in Demut dienen.
Jeshua erklärte, dass es zwei verschiedene Führungsstile gibt – den Führungsstil der Welt und den Führungsstil des Dienens, seinen Führungsstil. Die natürliche Einstellung unserer Gesellschaft ist es, mit Autorität über andere zu herrschen. Jeshua sagte nicht, dass es keine Positionen der Autorität gäbe, allerdings sollen Autorität und Macht zum dienen eingesetzt werden. Wir sind berufen worden, um Könige und Priester im Reich Gottes zu sein. Das bedeutet, dass wir der Menschheit dienen werden. Je größer die Position im Reich Gottes sein wird, desto größer wird die Möglichkeit sein, zu dienen. Wir werden aber nicht im Reich Gottes sein, es sei denn, wir lernen heute in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen die Gesinnung des Messias anzuwenden. Wir werden nicht automatisch Diener im Reich Gottes werden, wenn wir heute nicht lernen, Diener zu sein.
Wie sieht denn nun die Praktische Umsetzung dieses Prinzips für uns im Alltag aus? Jeder von uns trägt Verantwortung – in unserer Familie, Ehe, Gemeinde oder Arbeitsstelle. Nutzen wir diese Verantwortung zum Herrschen oder Dienen wir unseren Mitmenschen. Da sind z.B. die eigenen Kinder für die wir uns beruflich aufopfern, um Ihnen ein Dach über dem Kopf, einen vollen Kühlschrank bzw. Kleiderschrank oder die optimale Ausbildung zu ermöglichen. Bei all dem Mühen und Sorgen bleibt dann meist wenig Zeit dafür ihnen ganz praktisch biblische Werte vorzuleben. Besonders Väter verkennen welchen wichtigen Beitrag sie zur Entwicklung Ihrer Söhne und Töchter leisten, und ich rede nicht vom Geld verdienen. Was für unsere Kinder gilt ist in der Ehe ebenso wichtig. Die Ehe gibt uns die Gelegenheit, das Prinzip der Demut und der gegenseitigen Liebe täglich anzuwenden. Einem liebenden Anführer folgt eine Ehefrau in jeden Sturm.
Das Prinzip lässt sich auch auf die Beziehung zwischen dem Messias und seiner Braut, der Gemeinschaft der Heiligen, anwenden. Er bestimmt wo es lang geht. Durch den Geist Gottes führt, inspiriert, lehrt, hilft, ermutigt und lenkt er uns. Er greift für uns ein. Wir folgen ihm weil wir wissen, dass er sein Leben für uns gab. Obwohl er das Haupt der Gemeinde ist, dient er ihr und hat nur das Beste für sie im Sinn.
Wir wurden alle in den Leib berufen und an die Stelle gestellt, die Gott für richtig hält (1. Korinther 12,18). Gott hat jedem von uns Verantwortungen, Gaben, Talente und Fähigkeiten gegeben. Warum? Nicht zum Eigennutz, sondern zum allgemeinen Wohlergehen des Leibes (Vers 7). Nutzen wir die Aufgabe, welche Gott uns auch immer in unserem Umfeld gegeben hat, um anderen aus tiefer Fürsorge und Demut heraus zu dienen.
Lasst uns die Ärmel hoch krempeln und so gesinnt sein wie unser Anführer Jeshua es auch war: welcher, ob er wohl in göttlicher Gestalt war, hielt er’s nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward gleich wie ein andrer Mensch und an Gebärden als ein Mensch erfunden; er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist, dass in dem Namen Jesu sich beugen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, dass Jeshua „Hamashiach„ ( hebr.: der Messias) der HERR sei, zur Ehre Gottes, des Vaters (nach Philipper 2, 5-11).
Ehre sei dem geschlachteten Lamm und dem brüllenden Löwen aus Judah unserem Herrn.